Schönheit

Der Schönheitswahn ist eine Lüge: Was wirklich zählt, wenn du gesehen werden willst

Ich sitze am Küchenfenster, Tasse Kaffee halb leer, das Licht knallhart ehrlich. Kein Filter, kein Versteck. Mein Gesicht reflektiert sich in der Fensterscheibe – zwischen drinnen und draußen, zwischen mir und meinem Spiegelbild. Und da sind sie: meine Falten. Die kleinen, feinen Linien, die kommen, wenn man viel gelebt, viel gelacht, manchmal auch gelitten hat.

Und ja – manchmal frage ich mich: Botox – ja oder nein? Ich schaue mir die Frauen an, die sich glätten lassen. Und die, die sich dem natürlichen Altern hingeben. Ich beobachte, vergleiche, zweifle. Aber je länger ich hinsehe, desto klarer wird etwas in mir: Ich finde die Gesichter, die nichts verstecken wollen, oft schöner. Nicht, weil sie perfekt sind. Sondern weil sie berühren.

Zwischen Instagram-Gesicht und echtem Blick

Wir leben zwischen zwei Welten:
Die eine verlangt, dass wir uns präsentieren, polieren, optimieren – als wären wir Schaufensterpuppen im Wettbewerb um Aufmerksamkeit.
Die andere sehnt sich nach Tiefe, Echtheit, Verbindung.

Und wir? Wir wanken dazwischen.
Mal tragen wir Lippenstift wie eine Rüstung.
Mal wollen wir einfach nur gesehen werden – ohne Maske, ohne Pose.
Warum ist es so verdammt schwer, beides zu vereinen?

Warum fällt es uns leichter, in anderen Schönheit zu erkennen – aber bei uns selbst sind wir blind dafür? Vielleicht weil uns der Blick fehlt. Nicht der äußere, sondern der liebevolle.

Der Blick-Test, der alles verändert

Ich habe angefangen, diesen Blick zu üben – ganz konkret.
Ein kleiner Selbstversuch:
Bei Fremden: Jemand auf der Straße, der dir eigentlich unsympathisch vorkommt. Mit einem wohlwollenden Blick verliert er ein Stück Härte – und du merkst, dass dein Urteil oft mehr über dich verrät als über ihn.

Einen anderen habe ich – ich geb’s zu – in einem schlechten Moment mit Missmut betrachtet. Und siehe da: nichts war mehr charmant, alles wirkte kantig. Nicht er hatte sich verändert – sondern mein Blick.

Und da wurde mir klar:
Schönheit entsteht nicht im Gesicht. Sie entsteht im Kontakt.

Schönheit ist kein Zustand – sie ist eine Beziehung

Wenn dich jemand mit Liebe anschaut, wirst du schöner.
Nicht weil sich dein Gesicht verändert – sondern weil der Blick, der auf dir ruht, dich zum Leuchten bringt. Wenn dich jemand nur oberflächlich sieht, wirst du kleiner, unsichtbarer. Da kann der Glow noch so stark sein – es bleibt leer.

Mach den Test mit dir selbst.
Schau dich heute im Spiegel an – einmal mit dem kritischen Blick.
Und dann nochmal mit dem liebevollen Blick, den du für deine beste Freundin übrig hast.
Merkst du den Unterschied?

Zwischen den Welten: Körper, Seele, Projektion

Wir bewegen uns jeden Tag zwischen Welten:
Zwischen Instagram-Ästhetik und echtem Leben.
Zwischen dem Wunsch, begehrenswert zu sein – und dem Bedürfnis, gesehen zu werden.
Zwischen äußerer Hülle und innerem Leuchten.

In Tarot-Sprache wären das: Die Liebenden und der Teufel.


Zwischen Selbstliebe und Selbstsabotage

Im Tarot stehen die Liebenden nicht nur für romantische Liebe – sie stehen vor allem für die Entscheidung, sich selbst zu lieben.
Und damit meine ich nicht Selfcare mit Kerzen und Schaumbad. Ich meine diese tiefe, unbestechliche Bereitschaft, sich selbst anzunehmen – mit Ecken, Falten, Zweifeln.
Weil echte Liebe immer da beginnt: bei dir selbst.

Wenn du dich selbst ablehnst, kannst du andere nicht wirklich annehmen.
Wenn du dich selbst verachtest, wirst du auch den Blick der anderen anzweifeln.
Und wenn du dir selbst kein Mitgefühl entgegenbringst – wie soll dann ein anderer Mann das tun?

Ein liebevoller Mann wird dich nur finden, wenn du selbst liebevoll bist.
Nicht perfekt. Aber echt. Und zugewandt.

Und dann gibt es da noch den Teufel – der steht für Abhängigkeiten.
Für die Stimme in deinem Kopf, die sagt: „Du bist nur dann etwas wert, wenn du schön bist. Wenn du jung bleibst. Wenn du gefällst.“
Das ist keine Liebe – das ist ein innerer Knebelvertrag. Und während du versuchst, diesem Ideal zu genügen, verpasst du das Leben. Und die echten Begegnungen.

Wenn du dein Glück von Schönheit abhängig machst, wirst du immer hungern – und nie satt.

Die Liebenden laden dich ein, dich selbst zu wählen.
Der Teufel will, dass du dich selbst verkaufst.

Die Frage ist nicht, wie du aussiehst.
Die Frage ist: Für wen entscheidest du dich – für dich oder gegen dich?

Und jetzt? Ein Blick, der bleibt

Vielleicht ist heute der Tag, an dem du dich selbst anschaust – nicht wie ein Kritiker auf dem Laufsteg, sondern wie eine alte Freundin, die alles kennt und trotzdem bleibt.
Und wenn du magst, dann lies einen Brief aus meinem Buch „Briefe aus dem Universum“.
Vielleicht findest du dort auch einen Blick – nicht von außen, sondern von innen. Einen, der dich erkennt.

Denn wahre Schönheit beginnt da, wo du dich selbst nicht mehr versteckst.

Und jetzt sag du mir:
In welcher Welt möchtest du dich heute bewegen?

Mila

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