
Das Rad des Schicksals – und wer es wirklich bewegt
Dreht sich das Rad – oder drehst du dich mit?
Kennst du das Gefühl, wenn plötzlich alles gleichzeitig passiert?
Die Waschmaschine geht kaputt, dein Lieblingsmensch zieht sich zurück, dein Handy stürzt mitten im Zoom-Call ab – und dann kommt auch noch die Karte beim Tarotziehen:
Das Rad des Schicksals.
Die meisten denken dann: „Okay, Arschkarte deluxe. Sag mir, liebes Universum: Womit hab ich das schon wieder verdient?“
Aber Moment. Wer sagt eigentlich, dass du nur Mitfahrerin bist?
Vielleicht bist du nicht das hilflose Rädchen im Getriebe.
Vielleicht bist du selbst Teil des Räderwerks.
Und vielleicht – ganz vielleicht – hast du mehr Einfluss, als du glaubst.
Zwischen Fügung und Freiheit: Was uns das Rad des Schicksals wirklich lehrt
Das Rad zeigt sich oft in Momenten, die nach Wendung riechen:
Ein Job geht, ein neuer kommt. Eine Freundschaft verblasst. Du buchst spontan einen Flug, der dein ganzes Leben verändert (oder zumindest deinen Instagram-Feed).
In der klassischen Deutung steht das Rad für höhere Mächte, für Synchronizität, für das, was „kommen soll“. Aber das klingt manchmal, als ob du einfach nur da sitzt und wartest, bis das Universum dir einen Zettel reicht:
„Heute bitte Herzschmerz. Morgen Erleuchtung. Danke.“
Aber so funktioniert das nicht.
Denn zwischen Schicksal und freiem Willen liegt dein Mitwirken.
Dein „Ja“ zu dem, was sich zeigt.
Oder auch dein „Nein“, das Dinge neu sortiert.
Das Rad dreht sich. Ja.
Aber du kannst entscheiden, ob du dich im Kreis drehst – oder ob du mit dem Zyklus wächst.
Das Rad dreht sich – aber in dir ist der Mittelpunkt
Weißt du, was das Schöne an einem Rad ist?
In der Mitte ist Ruhe.
Während außen alles wirbelt und zieht, ist im Inneren Stille.
Das ist der Ort in dir, an dem du nicht getrieben wirst – sondern beginnst, mitzukreisen.
Bewusst. Wach. Klar.
Ein bisschen wie in der Achterbahn: Du kannst dich panisch an die Stange klammern und schreien.
Oder du hebst die Arme hoch und schreist trotzdem – aber aus Freude.
Beides ist laut. Aber das eine ist Angst, das andere Vertrauen.
Nicht ausgeliefert – eingebunden
Viele Menschen denken bei „Schicksal“ an ein kosmisches Urteil.
So nach dem Motto: „Da oben sitzt jemand mit einem überdimensionalen Drehbuch, und du spielst halt mit – oder nicht.“
Aber was, wenn Schicksal nicht das ist, was dir passiert,
sondern das, was durch dich geschehen will?
Und was, wenn Karma dabei nicht Strafe bedeutet, sondern Wirkung – die natürliche Folge unserer Haltungen, Entscheidungen und kleinen täglichen Bewegungen? Kein moralischer Zeigefinger, eher Ursache und Wirkung mit Herz: Was du säst, taucht irgendwann wieder auf. Manchmal als Ernte, manchmal als Einladung, es diesmal anders zu machen.
Was, wenn du kein Opfer des Rades bist – sondern sein innerer Impuls?
Nicht als Marionette, sondern als Mitspielerin in einer größeren Choreografie.
Karma wäre dann nicht der Schiedsrichter, der Karten verteilt, sondern die Rückmeldung des Lebens: So klingt dieser Weg. Bleibst du drauf – oder stellst du die Weiche um?
Vielleicht führt dich das Leben gerade durch einen Abschnitt, der sich holprig anfühlt.
Nicht, weil du etwas „falsch“ gemacht hast,
sondern weil alte Muster auslaufen und das Rad auf einen neuen Radius wechselt.
Karma in diesem Sinn bringt keine Strafen, sondern Lernkurven:
die Kollegin, die immer wieder denselben Knopf drückt; die Beziehung, die denselben Tanz beginnt; die Entscheidung, die dich wieder an den gleichen Punkt führt –
bis du merkst: Ah, hier darf ich anders antworten.
Karma heißt dann: Verantwortung ohne Selbstvorwurf.
Schicksal heißt: eingebunden sein.
Und du? Du bist die, die mitten im Drehen bewusst wählt – Schritt für Schritt,
bis das Rad nicht mehr gegen dich arbeitet, sondern mit dir.
Der Tanz zwischen Kontrolle und Vertrauen
Kontrolle ist wie der Versuch, das Rad festzuhalten, weil du Angst hast, wo es dich hinführt.
Vertrauen ist, wenn du spürst:
„Ich kenne nicht den ganzen Weg – aber ich bin nicht allein.“
Ein Alltagsbeispiel?
Du verlierst deinen Job. Katastrophe. Erstmal.
Dann: Zeit. Raum. Neue Ideen. Vielleicht der Impuls, dich selbstständig zu machen.
Zack: Das Rad hat sich gedreht.
Nicht weil du wolltest, sondern trotzdem für dich.
So funktioniert es oft: Erst kracht es. Dann klärt es.
Und plötzlich ist da ein neuer Abschnitt, von dem du dachtest, du wärst nicht bereit.
Doch du warst es. Das Rad wusste es nur früher als du.

Führt das Universum – oder führst du zurück?
Wenn du magst, nenn es das Universum. Oder Gott. Oder dein höheres Selbst, Intuition, die innere Stimme mit dem sanften Nachdruck.
Ich glaube:
Es geht nicht darum, herauszufinden, wer das Rad dreht.
Sondern zu spüren:
Du bist Teil dieses Drehs.
Und manchmal führst du, manchmal wirst du geführt.
Und beides ist richtig.
Manchmal zeigt sich das Universum wie eine zarte Hand im Rücken.
Manchmal wie ein Arschtritt.
Aber immer mit der gleichen Botschaft:
Du bist nicht falsch. Du bist unterwegs.
Dein freier Wille ist kein Gegner des Schicksals
Letzter Gedanke – vielleicht der wichtigste:
Dein freier Wille ist kein Störfaktor im großen Plan.
Er ist Teil davon.
Wenn du eine Entscheidung triffst – egal ob aus Klarheit oder Chaos –
bist du nicht „gegen das Schicksal“.
Du bist das Schicksal in Bewegung.
Du bist das Rad.
Du bist das Zentrum.
Und du bist das, was sich verändert.
Fazit: Wer bewegt das Rad des Schicksals?
Das Leben.
Die Zeit.
Die Seele.
Das Universum.
Du.
Und nicht unbedingt in dieser Reihenfolge. Haha…
Zwischen Fügung und Freiheit liegt dein nächster, sehr menschlicher Schritt: zuhören, fühlen, klar wählen. Mein Buch „Briefe aus dem Universum“ sammelt solche Schritte – als zarte Notizen aus dem Leben, als Fragen an dein Jetzt, als Einladung, deine eigene Führung zu merken. Ideal zum Aufschlagen, wenn es hakt, und zum Weitergehen, wenn es wieder fließt.
Mila

