Glauben und Lieben

Glauben: Warum Liebe manchmal mit einem Satz beginnt

Es war einer dieser stillen Morgende, an denen nichts richtig klickt. Mein Kaffee zu wässrig, mein Kopf zu laut, mein Selbstbewusstsein irgendwo zwischen „Ich kann das“ und „Was zum Teufel tu ich da eigentlich?“. Ich saß am Küchentisch, Tarotkarten neben dem Laptop, Ideen überall, aber keine Richtung. Und dann kam er.
Stellte mir mein Frühstück hin, wie er’s immer macht – Hafermilch, extra Mandeln – und sagte nur: „Mach weiter. Ich glaub an dich.“

Kein großes Drama. Kein Vortrag. Nur ein Satz – und plötzlich war da wieder etwas in mir, das sich aufrichtete.
Weil er glaubt.

Glauben verändert dich.
Nicht, weil dir jemand sagt, du schaffst das, sondern weil du plötzlich spürst: Ich bin nicht allein mit meinem Traum.

Mein Mann war nie spirituell – nicht im klassischen Sinn. Aber als ich anfing, mich mehr mit Tarot zu beschäftigen, mein erstes eigenes Kartendeck zu designen, mein Buch zu schreiben… hat er nie gezweifelt.
Er hat mich nicht gefragt, wie viele Leute das kaufen würden. Er hat nicht die Augen verdreht, als ich vom Mond sprach oder der Bedeutung der „Hohenpriesterin“.
Er hat gesagt: „Wenn du’s fühlst, mach’s.“

Und das ist für mich: echter Glauben.

Nicht nur an die Idee – sondern an den Menschen dahinter. An mich, in all meinen Phasen, Fragen, Visionen.


Aber wie finde ich Menschen, die an mich glauben?

Das hier ist die unbequeme Antwort:
Zuerst musst du selbst anfangen, an dich zu glauben.
Weil du sonst alles, was von außen kommt, anzweifelst. Oder schlimmer: du nimmst jeden kleinen Support als Beweis für deine Daseinsberechtigung – und wirst abhängig davon.

Menschen, die an dich glauben, erkennst du nicht daran, dass sie dir ständig Komplimente machen.
Sondern daran, dass sie:

  • deine Ideen ernst nehmen – auch wenn sie sie nicht komplett verstehen,
  • dich erinnern, wer du bist – wenn du’s kurz vergisst,
  • nicht nur deine glänzenden Phasen feiern, sondern bei deinen unfertigen genauso da sind,
  • dir nicht reinreden, sondern dich bestärken, deinen Weg zu finden.

Sie glauben an dein Wachstum, nicht an deine Performance.
Das ist ein Unterschied.


Und was ist mit denen, die nur deinen Erfolg lieben?

Hier wird’s tricky. Denn Erfolg zieht Menschen an – und nicht alle davon bleiben, wenn der Glanz abblättert. Wenn du wissen willst, wer dich wirklich sieht, dann beobachte:

  • Wird’s still, wenn du mal nicht performst?
  • Ist ihr Interesse abhängig von deinem Output – oder deiner Echtheit?
  • Fühlen sie sich bedroht, wenn du wächst? Oder wachsen sie mit?
  • Feiern sie dich – oder klammern sie sich an dich?

Glaube fühlt sich leicht an. Erwartung fühlt sich schwer an.

Und ganz ehrlich? Die Leute, die nur an deinem Erfolg hängen, verschwinden meistens von selbst, wenn du aufhörst, ihnen was zu liefern. Die, die dich lieben, bleiben – selbst wenn du dich mal komplett neu erfindest.


Und was hat das mit Liebe zu tun?

Mehr, als dir Tinder je erzählen wird.

Wir stellen uns oft die falschen Fragen, wenn wir jemanden kennenlernen:
Teilen wir Hobbys? Sind wir auf dem gleichen Level? Haben wir denselben Musikgeschmack, denselben Humor, dieselben Pläne für in fünf Jahren?

Aber viel entscheidender wäre doch:
Glaubt diese Person an mich?
Nicht an mein Profilbild, meinen Charme oder meine Checklisten-Erfolge – sondern an mein Innerstes, mein Unfertiges, mein Werdendes?

Denn mal ehrlich: Das Leben wird nicht linear verlaufen. Dein Selbstwert wird nicht konstant sein. Deine Ideen werden mal scheitern, mal explodieren, mal völlig schief klingen.
Und dann?

Dann brauchst du keinen Match. Dann brauchst du einen Menschen, der sich nicht in deiner Strahlkraft sonnt, sondern mit dir ins Dunkle geht – und trotzdem sagt: Ich bleib. Ich glaub an dich.

Partnersuche bedeutet nicht: Wer passt zu meinem Leben?
Sondern: Wer kann mit mir wachsen, ohne mich „in Frage zu stellen“?

Also, wenn du das nächste Mal jemanden triffst, der dich beeindruckt, frag dich nicht nur: Gefällt er mir?
Frag dich: Trau ich mich, ihm meine wackeligsten Gedanken zu zeigen – und glaubt er trotzdem an mich?

Denn das ist kein kleines Detail.
Das ist die Grundlage für alles, was bleibt.


Glauben ist kein Luxus. Es ist der Nährboden für alles, was du sein kannst.

Ich bin nicht nur dankbar – ich weiß, wie selten das ist. Dass da jemand ist, der mich nicht festhalten will, sondern mit mir losgeht. Der nicht nur zusieht, wie ich mich finde, sondern mit mir glaubt – an alles, was ich sein kann.

Und du?
Hält dich gerade jemand – oder wartest du noch auf ein „Ich glaub an dich“, das du dir längst selbst sagen könntest?

Mila

P.S.
Wenn du manchmal das Gefühl hast, du bräuchtest genau jetzt ein Zeichen – dann sind Briefe aus dem Universumvielleicht genau das. Eine Sammlung von Gedanken, die dich erinnern: Du bist nicht allein. Und du darfst an dich glauben. Immer. 💌
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