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Gastbeitrag von Jana Weis

5 geniale Tipps wie du mit Hochsensibilität leichter durch die Arbeit kommst und gesund bleibst!

Hast du manchmal einfach nur Angst vor der Arbeit? Bist du abends viel erschöpfter als dir lieb ist? Dann lies unbedingt weiter.


Sabine ist Mitte dreißig und erfolgreich im Job als Marketingreferentin.

Seit ihrem Berufseinstieg hat sie viel gelernt, über sich, über Menschen, über Gefühle. Eigentlich macht ihr arbeiten Spaß. Und trotzdem ist ihr manchmal einfach alles zu viel.

Dann weint sie schon Sonntagabend wenn sie daran denkt, dass sie Montag wieder in die Arbeit muss.

Was fühlst du, wenn du an die Arbeit denkst?

Hier das Live-Gespräch mit Mila Charles:

Während andere morgens energiegeladen von den Erlebnissen des Wochenendes in die Arbeit fahren und sich freuen, den Kollegen davon zu erzählen, dreht Sabines Kopf fleißig eine Runde nach der anderen im negativen Gedankenkarussel. Vor allem die vielen To Dos fallen ihr ein. Da ist dieses unangenehme Telefonat, das sie schon so lange vor sich herschiebt. Und eigentlich müsste sie noch das eine Projektthema angehen. Sie weiß einfach nicht wie, bräuchte dringend Hilfe, aber will nicht, dass die anderen denken, sie schafft ihre Arbeit nicht alleine.

Wenn du einmal vermeintlich nicht perfekt warst und einen Fehler machst…

Außerdem fühlt Sabine einen dicken, bedrückenden Kloß im Hals und ein Ziehen im Bauch wenn sie an das Meeting von letzter Woche denkt, das sie so schlecht geleitet hat. Sie hatte vergessen eine Pause zu planen, wie peinlich! Und die Excel-Datei hätte wirklich besser vorbereitet sein können. Das Gesicht von Kollege Müller hat sich förmlich in Sabines Gedächtnis eingebrannt. Als er die Excel gesehen hat, hat er mit den Augen gerollt. Sie konnte sein Urteil „und das soll eine professionelle Excel-Datei sein, ist ja erbärmlich“ förmlich spüren, obwohl er gar nichts gesagt hat.

Aber gut, es hilft nichts. Sabine will ja eigentlich eine gute Mitarbeiterin sein, sie ist schließlich jemand auf den man sich wirklich verlassen kann, also los in die Arbeit.

Was denken die anderen, was reden sie über mich?

Am Eingang angekommen sieht sie schon von Weitem Kollege Müller in der Kaffeebar stehen. Er sieht sie kurz an, grüßt aber nicht, sondern lacht mit Kollegin Mayer. Sicher lachen sie gerade über Sabine und er erzählt von dem schlechten Meeting.

Sabine wird auch ganz schlecht, schnell hoch ins Büro und die Tür zu machen bevor sie noch jemand darauf anspricht. Das würde sie nicht aushalten.

Zu viel Stress, zu wenig Zeit und das gute, alte Helfersyndrom

Während Sabine noch plant, was sie alles an diesem Tag erledigt, rast die Zeit wie ein Schnellzug an ihr vorbei. Plötzlich ist es Mittag und Sabine ist irgendwie schwindelig. Klar, vor lauter „kannst du mal schnell hier helfen“, „hast du das schon erledigt?“, „wir brauchen ganz dringend bis 11 Uhr noch diese Datei“, kam Sabine nicht mal dazu etwas zu trinken. Sie hat es einfach vergessen, während sie durch den Vormittag gehetzt ist. Zu ihren eigenen Aufgaben ist sie kaum gekommen.  Doch da stehen schon 4 Kollegen in der Tür und holen Sabine zur Mittagspause.

Eigentlich müsste sie auch aufs Klo und bräuchte eine kurze Verschnaufpause. Alleine. Aber das kann man ja nicht machen, was würden die Kollegen denken und Sabine will doch auch so gern dazugehören. Also ab in die Pause. Ohne Hunger schlingt Sabine ihr Essen runter, den Gesprächen kann sie kaum folgen, so reizüberflutet vom Vormittag ist sie. Trotzdem versucht sie zu lächeln und so aufmerksam zu sein, wie es geht. Schließlich fühlt sie genau, wie schlecht es der einen Kollegin gerade nach ihrer Trennung geht und will für sie da sein.

Hochsensibilität und Konflikte

Am Nachmittag kommt dann der Supergau. Der Leiter des neuen IT Projekts kommt wutentbrannt in Sabines Büro gestürmt und schreit vor allen Kollegen rum, ob sie nicht mal fähig sei, die Projektunterlagen auch im richtigen Projektordner abzulegen. Sabine weiß gar nicht, wie ihr geschieht. Sie würde gerne so viel sagen, gegen argumentieren, aber sie fühlt sich irgendwie schuldig. Außerdem ist der Typ wirklich cholerisch und sie hat eine Riesenangst, dass sie es noch schlimmer macht, wenn sie etwas sagt. Vielleicht hat er ja recht? Vielleicht hätte sie keinen neue Ordnerstruktur anlegen sollen, sondern erst mal alle fragen? Aber halt, diese Art wie er sie einfach vor allen anbrüllt ist ja wohl auch nicht in Ordnung. Zumindest denkt Sabine das. Innerlich fühlt sie sich total verletzt und kann nichts sagen.

Völlig erschöpft – den Feierabend nutzen, um Kraft für den nächsten Arbeitstag zu sammeln.

Endlich Feierabend. Sabine steigt auf ihr Fahrrad und fährt los. Die Eindrücke des Tages prasseln wie grelle leuchtende Blitze auf sie ein, sie weiß gar nicht, was sie als Erstes fühlen soll. Als sie an einem Biergarten vorbei fährt, wo alle glücklich und gelassen den Arbeitstag ausklingen lassen, wird sie unendlich traurig. Sie würde auch so gerne unbeschwerter sein, aber sie ist total fertig vom Tag. Sie will heute niemanden sehen, auch keine lieben Freunde mehr. Jedes weitere Wort wäre einfach zu viel an Reizen. Sabine fährt also nach Hause, isst noch etwas und geht dann ins Bett. Schließlich ist sie ja eine gute Mitarbeiterin und will morgen wieder fit sein.

Wenn es dir manchmal auch nur ansatzweise so geht wie Sabine, dann kommen hier 5 hilfreiche Tipps für dich, wie du als hochsensible Persönlichkeit gelassener durch die Arbeit kommst:

1.Mache bewusste Pausen

Stelle dir einen Wecker für deinen Arbeitstag – am Besten im 90 Minuten Takt.  Und mache dann immer eine Pause. Sie kann ganz kurz sein. Meist reichen schon 5 Minuten. Spür in dich hinein. Wie geht es mir gerade? Meinem Kopf, meinem Bauch, meinem Herzen? Habe ich Durst oder Hunger? Muss ich zur Toilette? Sollte ich einfach mal wieder bewusst einatmen und mich von der Luft erfrischen lassen? Kann ich meine Schultern entspannen und etwas absinken lassen? Tut es gut wie sich der Boden anfühlt, der mich trägt, dort wo meine Fußsohlen ihn berühren?

Sollte dein Tag von Terminen voll sein, die es nicht möglich machen alle 90 Minuten eine kurze Pause zu machen, nimm dir morgens kurz Zeit und plane die Pausen so, dass es anders klappt. Manchmal tut es auch gut, sich unbeobachtet zu fühlen und dein ganzes System wie einen Computer kurz runter zu fahren. Nutze dazu auch ruhig die Toilette. Sperr die Kabine ab, klapp den WC-Deckel runter, setze dich und mach vielleicht sogar die Augen zu während du einen kurzen Moment nur für dich genießt und zur Ruhe kommst.

2. Lass negative Gefühle mit dieser Übung einfach los

Wenn du negative Gefühle oder Gedanken zum Beispiel wie Sabine zum Kollegen aus dem Meeting hast, streif sie ab! Fahre dazu mit deiner rechten Hand über deinen linken Arm. Setze bei der Schulter an und fahre mit der Hand runter bis zu den Fingerspitzen. Mach es ruhig etwas schneller so als würdest du Wasser abstreifen. Dann tausche die Seiten. Beginne mit der linken Hand an der rechten Schulter. Wenn es sich gut anfühlt, streife dich auch mit beiden Händen von Kopf bis Fuß einmal ab und schüttele die Hände am Ende richtig aus – und mit Ihnen alle Emotionen, die dir gerade nicht gut tun. Gib sie einfach ab.

3. Gönn dir Zeit nur für dich

Mache deine Mittagspause immer wieder mal allein. Es ist okay zur Gruppe gehören zu wollen, aber es wird dir viel besser gehen, wenn du ab und zu auch allein bist, den Vormittag und seine Reize gut verarbeitest und wirklich neue Energie für den Nachmittag tankst. Du wirst sehen wieviel frischer und leichter du dich fühlst. Außerdem kannst du so genau in deinem Rhythmus essen, trinken, zur Toilette gehen. Wenn möglich, geh dabei raus in die Natur. Es kann aber auch schon helfen allein im Büro zu bleiben oder wenn du einmal ganz runterfahren willst, geh in dein Auto und mach für ein paar Minuten die Augen zu. Du wirst sehen, wie unfassbar gut das tut!

4. Spüre was du gerade brauchst

Mach dir klar, was grade deine Bedürfnisse und Aufgaben sind indem du deine Antennen einziehst. Stell dir einmal vor du hättest ganz viele weiche feine Antennen. Vielleicht haben Sie eine bestimmte Farbe. Vielleicht gehen sie von deinem Kopf aus, vielleicht hast du sie am ganzen Körper. Vielleicht sind sie kurz und nehmen viel war. Oder sie gehen mit einem unsichtbaren Lichtband sofort in Verbindung mit anderen Menschen und Kollegen, auch wenn du nur an Ihnen vorbeiläufst und sie spüren doppelt stark, wenn jemand unter Druck und Stress ist oder ein Thema dringend erledigt werden muss. Wie kannst du diese Antennen für dich nutzen?

Versuche mal bei jedem Einatmen deine Antennen ein Stück weiter einzuziehen, so weit, bis sie ganz in dir, in einer Körpermitte sind. Alles Licht, alle Kraft, alle Weisheit deiner Antennen ist jetzt in dir und nur für dich da. Dann sage dir etwas wie „Danke, liebe Antennen, ich weiß jetzt, wie es den anderen geht und was gerade für sie dringend zu erledigen wäre. Jetzt möchte ich noch fühlen, wie es mir gerade geht und was für mich gerade wichtig oder dringend ist. Dann erst entscheide ich bewusst, was ich als Nächstes tue“. Wenn du deine Bedürfnisse den Bedürfnissen der anderen gegenüber gestellt hast, dann handelst du. Und hey, sei liebevoll zu dir, wenn du es nicht gleich schaffst, deinen Bedürfnissen Vorrang zu geben. Immer geht das im Job auch nicht. Aber wenn du zumindest immer wieder deine Bedürfnisse aktiv erspürst und dich ihnen liebevoll zuwendest, ist

das der erste wichtige Schritt um als hochsensible Person gesund und glücklich im Beruf zu sein.

5. Vorbereitung, Schutz und Stärke für Konflikte an der Arbeit

Lerne mit Konflikten umzugehen. Dort wo Menschen miteinander sprechen, wird es immer auch zu Konflikten kommen. Das ist nicht schlimm, denn du kannst dich gut vorbereiten.

Manchmal hilft es ein oder zwei Mustersätze vorzubereiten, die du im Notfall sagen kannst. Sie sollten dir eine kurze Denkpause verschaffen, sodass du handlungsfähig wirst bzw. bleibst. Schreib dir vielleicht zu einem deiner letzten Konflikte im Nachgang auf, was du hättest sagen können.

Das könnte zum Beispiel an Sabines Stelle sein „Danke Projektleiter IT für deinen Hinweis. Ich bin gerade etwas überrascht, wie sehr dich die Ordnerstruktur stört. Ich denke darüber nach und komme später auf dich zu“. Dann kannst du das Gespräch erst mal stoppen, dich sammeln und wenn du alle Gefühle sortiert hast, kannst du erneut und ruhig auf die Person zu gehen. Auch kann es helfen einen Schutzgegenstand mit in die Arbeit zu nehmen. Das kann ein Kraftstein sein, der dich beschützt, ein Schmuckstück, das dir Mut macht, ein Foto einer lieben Person, die dann imaginär im Konfliktgespräch an deiner Seite ist und dir den Rücken stärkt, oder oder.

Das Wichtigste ist, dass du dich nicht unter Druck setzt. Auch nicht mit meinen Tipps. Gehe Schritt für Schritt, ganz in deinem Tempo.  

Sei gut zu dir, du weißt, was du brauchst – Ich weiß, du kannst das!

Deine Jana

www.jana-weis-coaching.de

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