Mila Charles erklärt was Hochsensibilität bedeutet
Was bedeutet Hochsensibilität überhaupt? Ich hätte mich nie im Leben als hochsensibel bezeichnet. Im Gegenteil, ich habe es gehasst, wenn Menschen mir sagten:
😡 „Och, bist du sensibel!“
😡 „Die schon wieder, immer empfindlich.“
😡 „Nimm doch nicht alles so persönlich.“
😡 „Die Prinzessin hat wieder mal Sonderwünsche.“
😡 „Hab dich nicht so!“
Die Krönung setzte die Trainerin in meiner Ausbildung zum Coach auf. Sie fragte mich:
🤨 „Empfindest du dich als dünnhäutig?“
Ehrlich? Ich habe es gehasst. Es war für mich keine Feststellung oder Erhebung einer Fähigkeit. Nein, es war für mich die absolute Kritik mitten ins Herz. Wenn mich jemand klein kriegen und schwächen wollte, brauchte er mir nur zu fragen:
🤯 „Bist du hochsensibel?“
Niemals war ich schwach in meinem Leben. Was ich gefühlt aushalten musste, soll mir erstmal einer nachmachen. Nachdem ich mehrfach mit dem Wort Hochsensibilität beschimpft worden bin, fragte ich mich:
🤔 „Was bedeutet Hochsensibilität überhaupt?“
Das Synonym-Lexikon gibt für sensibel folgendes an:
🤗 „Dünnhäutig, empfindsam, feinbesaitet, verletzbar, verletzlich, zart besaitet, überempfindlich…“
Feinbesaitet? 😅 Was halten wir aus! Mehr wie jeder andere. Wir spüren die Energien, die um uns sind! Wir filtern sie! Schützen unbewusst unsere Umgebung vor Eskalationen und versuchen ein harmonisches Gleichgewicht zu bewahren.
Was wir mit Sicherheit nicht tun müssten – oder doch? Zeichnet uns dieses Merkmal aus?
Überempfindlich? 😠 Weil wir den Menschen Respekt und Achtung geben, indem wir seine Worte, Gestik und Mimik für voll nehmen? Ist es vielleicht besser, es nicht zu tun und Wörter als Gelaber zu verstehen?
Oberflächlichkeiten können doch kein Lebensziel sein. Aber vielleicht ist es der Schlüssel zur Abgrenzung?
Dünnhäutig? 😢 Tränen! Weinen wir zu viel? Sind wir nicht angehalten, unseren Körper und Geist zu heilen und Wunden gar nicht erst entstehen zu lassen? Ist eine Art der Verarbeitung nicht das Weinen? Die Leichtigkeit des Seins?
Eines meiner Ziele im Leben ist, friedlich, frei, gesund sterben und loslassen zu können. Sind nicht meist die Dickhäuter (Menschen, die ihre Gefühle unterdrücken) von Groll und Wut gefangen und erleiden Schmerzen und Qualen, weil die Schatten ihrer Vergangenheit im Körper wohnen???
Wenn du nicht genau verstehen kannst, was ich damit meine, lese Bücher über das Leben im Hospiz. Buchempfehlung: „Es tut so gut, mit dir zu sprechen: Begegnungen mit Sterbenden“ von Claudia Johanna Bauer.
Diese wütenden Gedanken über die Hochsensibilität veranlassten mich vor 4 Jahren einen Blog darüber zu schreiben mit dem Namen „Hochsensibilität, was für ein Quatsch“. Der schlug ein, wie eine Bombe.
Ich hatte an einem Tag über 3000 Leser auf meinem Blog. Da wusste ich, ich bin mit meinen Gedanken und Gefühlen nicht alleine. Meine Passion, meine Positionierung im Business war in diesem Moment geboren.
Was macht mich anders?
Von welchen Dogmen distanziere und unterscheide ich mich von anderen? Folgenden Gedanken stimme ich nicht zu:
🤯 „Hochsensibilität ist wissenschaftlich belegbar“
🤯 „Hochsensibilität betrifft nur 20 % der Bevölkerung“
🤯 „Hochsensibilität muss therapiert werden“
🤯 „Hochsensibilität ist Schwäche, Krankheit oder Verletzlichkeit“
🤯 „Hochsensibilität ist Nervensache“
🤯 „Diagnose Hochsensibilität – das Burnout-Symptom“
Die Hochsensibilität muss nicht therapiert werden.
Was sehr häufig gemacht wird, ist die Hochsensibilität in den Dreck zu ziehen. Viele Menschen leiden unter Erschöpfungszuständen und Depressionen. Besuchen dann vorbildlich einen Arzt/Therapeuten, der die Diagnose Hochsensibilität stellt.
Wenn du mich fragst: Bullshit!!! Was passiert in vielen Fällen? Der Patient geht aus der Selbstverantwortung und sagt:
🤷♀️ „Ich bin halt sensibel.“
Was der Patient aber wahrhaftig meint ist:
🤦♀️ „Ich bin nicht belastbar und brauche meine Ruhe. Für meinen Burnout bin ich nicht verantwortlich, das waren die anderen und meine sensible Art.“
Damit hilft er niemandem, und es hat nichts mit der brillanten Fähigkeit der Hochsensibilität gemein. Warum passiert so etwas? Müssen es die Therapeuten nicht besser wissen?
In einem Erschöpfungszustand meldet sich die Hochsensibilität, um die Person vor weiteren Fehlentscheidungen und Reizüberflutungen zu schützen. Die Hochsensibilität bringt Menschen dazu innezuhalten und fordert sie auf, sich damit zu beschäftigen, was im eigenen Leben schief läuft. Diese Burnout-Symptome haben alle Menschen in solchen Situationen, weil wir alle die Hochsensibilität in uns tragen.
Es ist normal! Die Hochsensibilität ist kaum erforscht, deshalb bedienen sich Therapeuten der Diagnose. Wenn es dem Patienten hilft, sein Leben wieder in den Griff zu bekommen und zu heilen, dann ist es zunächst für mich ok. Ich wünsche mir jedoch, dass der Patient nach der Genesung sich mit seiner Hochsensibilität wahrhaftig auseinandersetzt und sie versteht. Das machen die wenigsten.
Persönlichkeitsentwicklung geschieht bei vielen Menschen nur in krankhaften Situationen. Dabei können wir Krankheiten gar nicht erst entstehen lassen, wenn wir in der Gesundheit für Persönlichkeitsentwicklung sorgen. Die Ursachen von Krankheiten sind psychosomatisch, die Genetik spielt meist nur eine kleine Rolle. Ist der Geist gesund, geht es dem Körper gut. Denk mal darüber nach, warum es genau so sein kann.
Viele Menschen glauben nicht
daran, dass schwierige Situationen in der Kindheit für Ängste oder Krankheiten Jahrzehnte später verantwortlich sein können. Dabei beeinflusst die Vergangenheit sogar unsere heutigen Entscheidungen.
Was ich überhaupt nicht mag, ist, wenn Menschen…
😤 „sich mit der Hochsensibilität profilieren, besser sein wollen“
😤 „denken, sie wären etwas Besonderes und nur 20 % der Menschheit hat diese Gabe“
😤 „sich auf der Diagnose ausruhen, nicht in Veränderung gehen“
😤 „sich als hochbegabt bezeichnen“
😤 „Die Hochsensibilität auf ihre Kinder projizieren“
Ich weiß, ich werde für diese Zeilen Kritik bekommen. So soll es sein. Wenn du wissen möchtest, wie stark deine Hochsensibilität ausgeprägt ist, dann lese hier:
Was sind die Learnings, die Hochsensible haben
- Lernen die Hochsensibilität als Stärke wahrzunehmen
- Sich abzugrenzen und Grenzen zu setzen
- Gefühle und Bedürfnisse zu kommunizieren
- Ihre Andersartigkeit zu akzeptieren und auszudrücken (Dafür bist du auf diesem Planeten)
- Vorbild zu sein
- Hochsensibel und glücklich zu leben
Dabei begleite ich dich! Melde dich jetzt zum kostenfreien Erstgespräch an:
Hier sind zusätzlichen Gedanken zur Hochsensibilität:
Die Gabe der Hochsensibilität: Anstatt Hochsensibilität als Schwäche zu betrachten, können wir sie als Gabe betrachten. Hochsensible Menschen haben oft eine bemerkenswerte Fähigkeit, subtile Nuancen in ihrer Umgebung wahrzunehmen und tiefe emotionale Verbindungen zu anderen herzustellen. Diese Sensibilität kann ein Segen sein, wenn sie richtig verstanden und genutzt wird.
Die Verbindung zur Selbstheilung: Hochsensible Menschen neigen dazu, tiefe Verbindungen zu ihren Gefühlen zu haben. Dies kann ihnen bei der Selbstheilung und der Bewältigung von traumatischen Erfahrungen helfen. Indem sie sich ihren Emotionen stellen und diese akzeptieren, können sie einen Weg zur Genesung finden.
Selbstverantwortung und Selbstakzeptanz: Der Schlüssel zur Selbstentwicklung liegt oft in der Selbstverantwortung und Selbstakzeptanz. Hochsensible Menschen können lernen, ihre Sensibilität nicht als Schwäche, sondern als Teil ihrer Identität zu sehen. Indem sie Verantwortung für ihr eigenes Wohlbefinden übernehmen und sich selbst annehmen, können sie eine starke Basis für persönliches Wachstum schaffen.
Die Rolle der Selbstfürsorge: Selbstfürsorge ist für hochsensible Menschen von entscheidender Bedeutung. Sie sollten lernen, ihre Bedürfnisse zu erkennen und sich selbst die Erlaubnis geben, sich auszuruhen und aufzutanken, wenn es notwendig ist. Dies kann helfen, Überforderung und Burnout zu verhindern.
Eine Botschaft an Eltern: Eltern hochsensibler Kinder sollten sich bewusst sein, dass diese Sensibilität eine natürliche Eigenschaft ist und keine Krankheit. Es ist wichtig, diese Kinder zu unterstützen, ihre Gefühle auszudrücken und ihnen Werkzeuge zur emotionalen Regulation beizubringen, um ihnen bei der Entwicklung einer gesunden Beziehung zu ihrer Sensibilität zu helfen.
Ein Aufruf zur Offenheit und Toleranz: Abschließend könnten wir dazu ermutigen, offen über Hochsensibilität zu sprechen und Vorurteile und Missverständnisse abzubauen. Je mehr Menschen verstehen, was Hochsensibilität wirklich bedeutet, desto mehr können wir eine Welt schaffen, in der hochsensible Menschen sich akzeptiert und unterstützt fühlen.
Dein Coach Mila
P.S. In Zukunft werden Steven und ich noch mehr Live Gespräche im Club der hochsensiblen Visionäre führen. Wir starten am Mittwoch, den 07.08.19 um 19 Uhr mit dem Thema *Hochsensibilität erkennen*. Es ist kostenfrei und du kannst deine Fragen live stellen im Chat. Sei dabei!